Die jungen Twin-Towers

Zunächst mal herzlich willkommen in Trier Andeas Seiferth! Die TBB hat am Samstag den Wechsel, den sämtliche Trierer Spatzen bereits von den Dächern pfiffen bekanntgegeben. Dieser wurde – nicht wie von einer anderen Seite gemeldet im Rahmen des Altstadtfests – bereits vor einigen Wochen eingetütet. Im Live-Interview mit Christian Schmidt (man kann es gar nicht oft genug lobend erwähnen !!!) wurde seine Rolle bereits klar gestellt. Die TBB geht damit ein ziemliches Wagnis ein, welches sich aber am Ende bezahlt machen könnte.

Man muss es in jedem Fall so deutlich festhalten: Es ist ein ziemliches Risiko, was Henrik Rödl mit der Centerrotation eingeht. Denn Andreas Seiferth sagte im Live-Interview, dass es sich die Zeit mit Maik Zirbes auf der Position 5 teilen soll. Das heißt automatisch, dass Seiferth in seinem ersten richtigen Profijahr direkt richtig viel Spielzeit erhalten wird. Maik Zirbes stand vergangene Saison im Durchschnitt 18:42 Minuten auf dem Feld. Teilweise wurde auch Smallball gespielt mit Dragan Dojcin oder Oli Clay auf der Centerposition. Wenn man nun davon ausgeht, dass Zirbes mehr als 20 Minuten, sagen wir ca 25 Minuten auf dem Feld steht, dann bleiben 15 Minuten pro Spiel übrig, von denen Seiferth sicherlich mindestens 10 erhalten wird.

10 Minuten, in denen man einiges falsch machen kann, wenn man als Frischling in die Liga kommt. Ich gehe schwer davon aus, dass Seiferth einiges an Lehrgeld bezahlen wird – vor allem in den ersten Saisonspielen. Erschwerend kommt da natürlich noch dazu, dass er genau so wie Zirbes und Oskar Fassler bei der A2 Nationalmannschaft den ersten Teil der TBB-Vorbereitung verpassen wird. Mit Philip Zwiener ist übrigens auch ein vierter TBB-Akteur mit recht großer Wahrscheinlichkeit noch im Spätsommer unterwegs. Es bleibt also weniger Zeit um sich mit dem Rest des Teams einzuspielen – für beide Center.

Allerdings möchte ich jetzt nicht ausschließlich schwarz malen. Wenn man den Berliner Fans glauben darf, haben wir uns mit Andy Seiferth ein (trotz seiner schon 22 Jahre) großes Talent geangelt, das seinen Weg in der Liga machen wird. Die Sympathiewelle, die der TBB im Moment entgegenschlägt sucht ihresgleichen und davon abgesehen wird sich die aktuelle TBB-Politik auch in Zukunft auszahlen. Denn das Beispiel Seiferth zeigt, dass es in Trier eine BBL-Organisation gibt, in der junge deutsche Spieler in die Liga einsteigen können. In der sie (immer gesetzt den Fall, dass sie auch Leistung bringen) das Vertrauen ihres Trainers erhalten und Verantwortung übernehmen können und müssen. Dies könnte es den Verantwortlichen in Zukunft einfacher machen, mit hoffnungsvollen Talenten zu verhandeln.

In Bremerhaben, Oldenburg und natürlich auch Berlin und Bamberg kann man es sich nicht leisten, „unfertigen“ Spielern viel Spielzeit zu geben, wenn man sich nicht zu 100% darauf verlassen kann, dass sie sofort produzieren. In Trier macht man im Moment aus der Not eine Tugend und bedient sich der Spielerquelle, die am naheliegendsten ist – den Spielern aus dem deutschen Markt. Und auch wenn die kommende Saison sicher noch schwerer wird als die vergangene, ist mir nicht wirklich bange davor. Denn lieber werde ich mit einer solch zusammengestellten Mannschaft 15ter und bleibe knapp in der Liga, als mit zusammengekauften „Billig-Amis“ die Playoffs knapp zu verpassen.

 

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3 Kommentare zu Die jungen Twin-Towers

  1. tbbsard sagt:

    Zitat: „Denn lieber werde ich mit einer solch zusammengestellten Mannschaft 15ter und bleibe knapp in der Liga, als mit zusammengekauften “Billig-Amis” die Playoffs knapp zu verpassen.“
    100% meine Meinung und nichts zu ergänzen.
    Ich freue mich auf die Saison, ich freue mich auf Kämpferherz und eine Saison voller Mut in Trier.

     
  2. bam sagt:

    Wieder mal, ähnlich meine Meinung. Wobei ich eigentlich nicht so eine Befürchtung wegen des Alters habe. Er wird womöglich mehr spielen als Oli Clay, aber ich denke, dass er dafür auch das Potential hat. Wir waren alle überrascht dass sich Oli recht gut behaupten konnte, warum sollte Seiferth das nicht gelingen? Und spielerisch ist er wohl auch noch eine ordentliche Portion mehr. Und wenn man übertrieben optimistisch sein will kann man sagen, dass er vom Rebounding und Größe jetzt schon Evans übertreffen könnte. Ich bin gespannt und freu mich drauf.

     
  3. Christophe sagt:

    Der Unterschied zu anderen Teams ist halt dass man in Trier lieber 22 jährige „unfertige“ Deutsche nimmt als 22 jährige unfertige Amis.
    Seifferth hat schon ne Menge mitgemacht, ich würde ihn nicht unbedingt als „Frischling“ bezeichnen. Hat zum Beispiel bei ALBA auch in einige Eurocup spielen gespielt, davon eis gegen Hemofarm (glaube ich) mit big minutes in der Money Time.

     

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