Gedanken aus dem Exil

Da sitze ich hier nun. Es ist ca 18:00 Uhr Ortszeit und ich sitze auf der Terasse meines derzeitigen Wohnorts in Padang Bai, Bali. Es ist das erste Mal seit Januar 2013, dass ich wieder den Texteditor meines Blogs öffne um einen Text zu „Papier“ zu bringen. 15 Monate sind eine lange Zeit, so lange habe ich trotz einiger Pausen zwischendrin nie zwischen zwei Blogartikeln gehabt.

Aber ich habe ja meine Gründe, bzw. den einen großen Grund warum ich im Moment nicht viel zur TBB schreiben kann. Denn wie die meißten von euch ja wissen befand ich mich das letzte Jahr am anderen Ende der Welt. In Neuseeland habe ich ein ganzes Jahr verbracht und jetzt im Moment läuft mein letzter Monat auf Reisen – mit Zwischenstopps auf Bali, in Singapur und Malaysia. Lustigerweise liegt mein Rückflug so, dass ich pünktlich einen Tag vor dem TBB Auswärtsspiel in Frankfurt in eben jener Stadt landen werde.

Doch das erklärt nicht, warum ich gerade jetzt wieder zur virtuellen Feder greife. Immerhin hat die Trierer Blogospähre mit Wolliboy jemanden, der regelmäßig und wie ich finde mit sehr hoher Qualität über unser aller Lieblingsteam schreibt. Außerdem hat sich an meiner Lage ja auch nicht wirklich etwas geändert, ich in immernoch viele tausende Kilometer von Deutschland entfernt und es dauert immernoch manchmal Tage bis ich von den Ergebnissen der TBB erfahre. Aber genau so, wie ich viele kleine Dinge des täglichen Lebens in Deutschland vermisse, geht es mir auch mit dem Bloggen.

Denn die letzten 12 Monate waren vor allem von einem geprägt: Kompromissen. Mit meiner Freundin zusammen fuhr ich in einem Anfangs der Reise gekauften Van quer durch ganz Neuseeland, von Attraktion zu Attraktion und von Arbeitsstelle zu Arbeitsstelle. Dieser kleine Van, der gerade groß genug für ein Bett und eine kleine Küchenzeile war, war für ein ganzes Jahr unser zu Hause. Und so schön diese Unabhängigkeit war, den Luxus ein eigenes zu Hause zu haben, so mit richtigen Wänden und einem Dach – auf den freue ich mich sehr. Und ähnlich ist es mit dem Bloggen. Wir haben zwar einen Reiseblog geführt, aber eine Art Tagebuch mit vielen Bildern zu führen ist schon etwas komplett anderes als über die absolute Lieblingssportart und den Lieblingsverein zu bloggen.

Dann und wann schaffte ich es mal bei Schoenen-Dunk ein paar Beiträge zu verfassen, aber das war bestenfalls eine Ersatzdroge für mich. Denn es ist einfach unmöglich als Backpacker auf dem Laufenden zu bleiben, wenn es einfach auf dem anderen Ende der Erdkugel passiert. Teilweise dauerte es Tagelang, bis ich überhaupt wieder Internet hatte um die letzten Ergebnisse der TBB sehen zu können. Dann wieder lebte ich am Ende des Neuseelandjahre in einem Hostel in Christchurch, wo das Internet völlig unbegrenzt und kostenlos war. Dies ist in Neuseeland leider keine Selbstverständlichkeit – im Gegenteil. Hier konnte ich im Spiel gegen Ludwigsburg zum ersten Mal unseren Livestream verfolgen – zum Frühstück versteht sich – und war unfassbar begeistert von der Qualität des Streams, aber auch ganz einfach davon, dass ich die TBB echt Live und in Farbe sehen konnte!

Es tut gut, bald wieder in Deutschen Basketball-Arenen zu sein. Was hier in Neuseeland gespielt wird … naja darüber hüllen wir lieber den Mantel des Schweigens. Kein Wunder in einem Land, in dem man am liebsten Rugby oder Cricket spielt. Und wenn das nichts wird, wird man Jäger, Angler oder Segler – zumindest was die Freizeitbeschäftigungen angeht. Aber die Tage in der Basketball-Diaspora sind ja gezählt. Und auch wenn es für unsere TBB um nichts mehr gehen mag, wenn ich wieder zurück bin, freue ich mich jetzt schon auf jeden Sprungball, jeden verworfenen Wurf, jeden spektakulären Dunking und jeden Siegestanz in der Arena!

 

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3 Kommentare zu Gedanken aus dem Exil

  1. David sagt:

    Sehr schön dann trinken wir in frankfurt nen bier auf eure ankunft … übertragen ja das spiel nicht 😉

     
  2. wolliboy sagt:

    hi PForsberg, zunächst einmal herzlichen Dank für Deine freundlichen Bemerkungen zu meinen Blogs bei Court Review. Hat mich sehr gefreut. Ich freue mich aber auch, dass du bald wieder da bist. Wir solltne uns dann unbedingt mal treffen, um festzustellen, inwieweit Du wieder eingreifen kannst/willst. Evtl. sehen wir uns ja schon in Frankfurt.
    Viele Grüße aus Konz
    Wolfgang

     
  3. gruebler sagt:

    Schön, ein Lebenszeichen zu lesen. Ich bin gespannt dann in ein paar Wochen zu lesen, wie sich nach 18 Monaten auch dein Blick auf den Sport und die Liga verändert hat. Und jetzt: Noch viel Spaß beim Reisen.

     

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