Endlich ist das Wetter mal wieder eher schlecht. Nichts zieht einen vor die Tür, denn es gießt in Trier – nach Wochende endlich mal wieder. Somit kein Freiplatz, kein Beachvolleyball und auch der Rasen im Garten muss und kann nicht gemäht werden. So ist in der Vorfreude auf das fünfte Finalspiel der Beko BBL zwischen Bamberg und Artland und natürlich dem Prickeln, was mich in der Erwartung des ersten NBA Finals der Dallas Mavericks nun wieder einmal Zeit für einen weiteren Artikel.
Da im letzten Text Samy Picard an der Reihe war, den ich äußerst gerne wieder in Trier sehen würde, will ich nun wieder für eine Weiterverpflichtung werben. Und es geht auch um nicht weniger als die wichtigste Position im Basketball.
Wenn man sich mal überlegt, welche Spieler wir in den letzten Jahren als Point Guard verpflichtet hatten (Brian Brown, Raivio, Doubal, Hall, Adams, Ross, Coleman, Hoffmann, Taylor, Rowland), kann der Name Dru Joyce denke ich als der erste seit den Ära Carl Brown und der Ära BJ McKie betrachtet werden, der einen kompletten Point Guard darstellt. Die Heldentaten von Carl Brown konnte ich größtenteils nicht live verfolgen, ich bin erst seit BJ McKie ein ernsthafter Basketball- und TBB-Fan. Aber beide hatten gewisse Charakterzüge, die einen großen Point Guard ausmachen. Vor allem seien da genannt: Siegermentalität und Führungsqualität.
Dru Joyce wirkte in der vergangenen Saison vor allem zu Beginn oftmals ein wenig fehl am Platz. Sehr ruhig, irgendwie ein wenig im Hintergrund aber dann doch immer da, wenn es gegen Ende eng wurde. Mit dem weiteren Verlauf der Saison wurde er immer mehr vom unumstrittenen Leader im Team. Mit 5,5 Assists pro Spiel ist er in dieser Saison der drittbeste Vorlagengeber der Liga. Dies ist nur eine Zahl, die verdeutlicht, wie wichtig Joyce in diesem Jahr für dieses Team war. Neben ordentlicher Defense und einem ebenso ordentlichen Dreier ist er ENDLICH wieder ein Spieler, bei dem man nicht mit dem Beten anfangen muss, wenn der Gegner mal wieder die Ganzfeldpresse auspackt.
Dru war in dieser Saison auch einer der Spieler, die dauerhaft die Scoringlast zu tragen hatten. Von den 8 Spielen, in denen Joyce weniger als 10 Punkte erzielte konnte die TBB nur 2 gewinnen. Bei der Effektivität (die auch Fehlwürfe, Assists, Rebounds und Turnover berücksichtigt) ist der Trend sogar noch deutlicher. Von 12 Spielen, in denen Joyce eine Effektivität von unter 10 Punkten erreichte ging die TBB nur 3 Mal als Sieger vom Parkett.
Dru Joyce ist also einer der wichtigsten Spieler im Konzept von Henrik Rödl gewesen. Mit dem Point Guard steht und fällt das gesamte Spiel. Wenn man dann einen hat, der gute Spiele macht mit vielen richtigen Entscheidungen – dessen gute Spiele man auch braucht um die Spiele zu gewinnen und vor allem der sich über die Saison als Leader im Team entwickelt hat, dann muss eine der obersten Prioritäten darauf liegen diesen Spieler auch zu halten.
Fest steht allerdings auch, dass der Marktwert von Joyce nach dieser Saison nicht gerade gesunken sein dürfte. Vielleicht kann Rödl ihn ja noch mal überzeugen, dass er seinen Marktwert mit einem weiteren Jahr an der Mosel noch weiter steigern könnte. Wünschen würde ich es mir …
Wie bei Samy, auch hier kann ich das alles so unterschreiben. Nur dass ich der Meinung bin, dass 3 von 12 besser ist als 2 von 10, aber das nur nebenbei.
Ich muss aber auch klar sagen, wenn ich der Berater von Joyce wäre, und es gäbe bessere Angebote von Vereinen (was nicht überraschen würde), würde ich ihm empfehlen zu wechseln. Denn das es nächste Saison erfolgreicher werden wird, ist erstens nicht wirklich realistisch und zweitens ein zu hohes (finanzielles) Risiko für den Spieler.
Nichtsdestotrotz hoffe ich natürlich auch darauf dass er bleibt.
Endlich blockt er wieder! Danke! Freu mich schon auf die (hoffentlich bald) folgenden Blogeinträge!
@Heiko Schmitz: Wenn das Wetter ne Weile schlecht bleibt, kommt bestimmt in höherer Frequenz mehr 😉
@Bam: Tatsächlich, allerdings ist die Quote beide Male recht schwach, wenn Joyce schwach spielt.
Alvin Snow war ein hervorragender PG, der leider nur sehr wenige Spiele für Trier machte. Der Junge hatte ein Auge für den Mitspieler, wie ich es selten zuvor gesehen habe. Schade, dass es menschlich einfach nicht gepasst hat.
Ich war vor der vorherigen Saison doch sehr kritisch was die Personalie Dru Joyce anging. Aber er hat mich vollkommen überzeugt und ich würde eine Rückkehr auf jeden Fall begrüßen. Letztendlich ist aber natürlich die Frage, zu welchem Preis das möglich sein wird.
Wird Zeit, dass sich mal was tut in Sachen Personal. Oder Sponsoren. Oder irgendetwas halt…
Huch – Alvin Snow ist mir bei der Aufzählung durchgerutscht … Er war tatsächlich einer, der auch diese Ausstrahlung hatte, die einem Brian Brown oder Derek Raivio jederzeit abging. Allerdings sah man auch in der Halle, der er gelinde gesagt nicht der einfachste Charakter war ..
Ich hoffe inständig, dass es demnächst mal News vom Verein gibt. So langsam wird die Wartezeit doch sehr lang …
Ich hatte damals mal das Vergnügen, dass mich jemand nach dem Spiel in den VIP-Bereich eingeladen hatte. An den Tischen saßen jeweils immer mindestens 3-4 Spieler und haben sich mit Family und Freunden gut unterhalten.
Alvin Snow saß mutterseelenallein an einem Tisch in der letzten Ecke und hat niemanden auch nur eines Blickes gewürdigt. Da war mir dann schon klar, dass das nicht lange gut gehen kann. 2 Wochen später oder so war er dann auch leider weg.
Raivio musste viel Prügel für seine lustlosen Leistungen in der zweiten Saison einstecken. Die erste Saison war auch überdurchschnittlich für einen Trierer PG. Keine Ahnung, was da passiert ist. Irgendwie ist er ja auch nie mehr richtig auf die Beine gekommen seit dem und zockt ein bißchen in der D-League, glaub ich.
Pingback: Rückblick: Ein ganzer Haufen neuer Verträge | TBB – Trierer Basketballfan Bloggt