Zirbes-Watch #4 – Ein Talent kommt ins Rollen

Der letzte konkrete Blick auf die Leistung von Maik Zirbes liegt nun schon eine kleine Weile zurück. Vor der neuen Saison ging ich von etwa 20 Minuten pro Spiel für Zirbes aus. Eins vorweg: So viele Minuten sind es (noch) nicht.

Zunächst einmal zu den Zahlen: In den ersten 9 Partien der TBB stand Maik Zirbes immer in der Starting Five. Insgesamt kam er dabei auf 14:01 Minuten pro Partie und am Anfang der zweiten Halbzeit stand zumeist George Evans wieder in der Formation. In seiner Spielzeit war Maik für 4 Punkte, 4 Rebounds und 0,9 Blöcke gut. Seine besten Spiele bis hierhin waren wohl das Heimspiel gegen Tübingen, wo er 6 Punkte, 4 Rebounds, 1 Assist, 2 Steals und einen Block markierte. Dazu traf er 3 von 4 Versuchen aus dem Feld. In der Schlussphase bekam er das Vertrauen von Coach Henrik Rödl und zahlte ihm das mit wichtigen Punkten und eine starken Leistung in der Defense zurück. In Ludwigsburg gelang Zirbes das punktemäßig beste Spiel seiner bisherigen BBL-Karriere. Neben den 11 Punkten (4 von 5 Aus dem Feld und 3 von 4 Freiwürfen) sorgte er auch für 3 Rebounds. Doch es gab auch schwache Spiele mit der neuen Nummer 33. In Berlin bliebt Maik ohne Punkte bei 4 Versuchen. Dazu gerade einmal 2 Rebounds und ein Ballverlust. Auch beim Gastspiel in Hagen blieb er ohne jeden Punkt. Bei der Spielzeit fällt auf, dass Maik trotz Startplatz weniger Einsatzminuten als George Evans bekommt. Vor allem in engen Spielsituationen vertraut Rödl meist doch eher dem erfahrenen Mann als dem Youngster. Einzige wirkliche Ausnahme dabei bleibt das Spiel gegen Tübingen.

Natürlich sagen Zahlen nicht alles aus, das tun sie eigentlich nie. Wenn man sich aber die Körpersprache von Zirbes betrachtet, erkennt man die Verwandlung seit der letzten Saison. In der Defense wirkt er wesentlich konzentrierter als zuletzt und ich habe auch das Gefühl, dass er hinten fast immer weiß, was zu tun ist. Unter dem eigenen Korb werden die „dummen“ Fouls auch weniger. Mit seinen 9 Blocks ist er auf Platz 9 in der Liga. Dort sind vorne die Blockmonster Tibor Pleiss (21) und Ekenechukwu Ibekwe (23). Manchmal geht er mir persönlich etwas zu häufig auf den Block anstatt sich seinen Gegenspieler fürs Ausboxen zu suchen. Aber das halte ich auch ein Stück weit für Geschmackssache.

Offensiv ist Maik sehr schwer zu halten. Er setzt sein Gewicht sehr gut ein um eine bessere Position unterm Korb zu erhalten. Es gibt auch im Moment wenige Spieler in der Beko BBL, die ihn beim Eins-Gegen-Eins dauerhaft vom Korb weghalten können. Daher ist es für mich auch nicht ganz nachvollziehbar, warum Maik noch so wenige Minuten erhält. Klar, „Daddy-Cool“ George Evans ist beweglicher und schneller unter dem Korb. Aber ganz ehrlich ist mir Zirbes in der Defense und im Rebound eigentlich lieber als Evans. Auch wenn dieser sich im Vergleich zur letzten Saison ordentlich verbessert hat.

Eigentlich spielt Henrik Rödl im Moment eine fast perfekte Kombination. In der Starting Five ist mit Dragan Dojicin ein erfahrener Leader auf dem Platz. Dazu kann Rödl dann jederzeit mit George Evans weitere Erfahrung bringen. Aber meine Wahrnehmung ist, dass Zirbes nach seinen ersten Auswechslungen nicht mehr so gut ins Spiel kommt. Und darunter leidet dann natürlich insgesamt seine Spielzeit. Oftmals macht er in seiner ersten „Schicht“ einen Großteil seiner Punkte und Rebounds. Wodran das liegt, ist von hier aus natürlich nicht auszumachen. Aber nicht vergessen: Maik Zirbes ist ein 20-Jähriges Talent, das in dieser Saison zum ersten Mal wirklich ins Rollen gekommen ist. Und ich bin der Meinung, dass er weiterrollen wird und sich stetig verbessert.

 

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