Wie es Zwienert … und ein kleines bisschen Eigenlob

Der Saisonstart ist gelaufen. Drei Spiele – zwei Siege und einiges mehr an Eindrücken, die ich hier und jetzt los werden möchte. Willkommen also auf einer Achterbahnfahrt aus Euphorie, mahnendem Zeigefinger, ernst gemeinter Kritik und einer gehörigen Portion Eigenlob!

Beginnen wir doch mit dem Eigenlob. An dieser Stelle möchte ich auf meinen Artikel vom 26.09.2010 hinweisen. Vor allem meine Prognose der ersten drei Spiele. Gegen Göttingen wegen deren Spielstil und unserer Nervösität verloren -> Check! Gegen Tübingen mit unserem Spielstil gewonnen -> Check! Gegen den MBC Jordan aus dem Spiel genommen und gewonnen -> ein halber Check, aber Hauptsache gewonnen. In jedem Fall stehe ich nun bei Spielprognosen mit 3/3 da, was auch nicht so übel ist. Aber das nur am Rande.

Nicht minder stark war der Saisonauftakt für die TBB. Die Mannschaft hat in den letzten beiden Spielen exakt das umgesetzt, was von Henrik Rödl propagiert wurde. Bedingungsloser Einsatz, harte Defense und Teamplay. Rödl ließ seine Spieler in jedem der Spiele Fehler machen. Auswechseln als Abstrafung war Fehlanzeige. Auch wenn sich Maik Zirbes sicherlich mehr Spielzeit gegen den MBC gewünscht hätte – George Evans war einfach „on fire“ und hat einen großen Anteil am Sieg gehabt. Ein weiterer Spieler, der in beiden Siegen sehr wichtig war, war Philip Zwiener. Gegen Göttingen noch mit Scheiße Pech an den Fingern, machte er bei beiden Siegen im Schnitt 15,5 Punkte und war mit einer der besten Verteidiger des Teams. Wo es vor Jahresfrist noch in Berlin hieß „Free Zwiener!“ kann man in Trier heute sagen, dass es hier ordentlich Zwienert! Aber in dieser Mannschaft ist es allgemein schwer, einzelne Spieler herauszuheben.

Bei aller Euphorie über die ersten Siege muss man die letzten beiden Wochen allerdings auch mal in den Gesamtkontext setzen. Eigentlich hätte die TBB an beiden Wochenenden jeweils noch ein Auswärtsspiel am Sonntag haben sollen. Da aber sowohl das Spiel bei ALBA Berlin (Euroleague-Quali) als auch das in Hagen (Halle nicht verfügbar, wenn ich mich nicht irre) verlegt werden mussten, begann das Spieljahr für uns mit drei ganz normalen Spieltagen. Während andere Teams heute schon ihr fünftes Spiel absolviert haben, sind es für die TBB gerade einmal drei. Das macht die Vorbereitung auf die einzelnen Spiele natürlich einfacher, als an den unsäglichen Doppelspieltagen, die jetzt schon zwei Wochen hintereinander dafür sorgten, dass es auf Sport1 basketballtechnisch dunkel blieb. Dies soll in keinster Weise die Leistung der Mannschaft schmälern, aber man muss auch im Hinterkopf behalten, dass die Spielverlegungen nicht gerade ein Nachteil für das Team waren.

Eigentlich muss man aber auch keinem Trierer im Moment sagen, dass man auf dem Boden bleiben soll. Auch wenn mich die Momentaufnahme freut, dass wir im Moment auf einem einstelligen Tabellenplatz sind. Der MBC und Tübingen haben beide gespielt, wie Mannschaften, die sich eher im unteren Tabellendrittel finden werden. Die beiden Siege sind daher noch wichtiger, da sie gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf erzielt wurden. In der Offensive stockt es manchmal noch ein wenig. Die Trefferquote, insbesondere bei den Dreiern war anfangs erschreckend, mittlerweile ist sie im grünen Bereich. Die junge Mannschaft macht logischerweise auch manchmal recht dumme Fehler, die in der BBL normalerweise sofort bestraft werden. Gegen die Playoff-Kandidaten wird es schwer werden, tatsächlich Siege einzufahren.

Nun aber zum unangenehmen Teil. Erschreckend fand ich persönlich die Zuschauerzahlen in der Arena. Klar, die Auftaktniederlage gegen Göttingen hat geschockt. Klar, als wir gegen Tübingen spielten, spielte auch Deutschland gegen die Türkei in der EM-Qualifikation. Und klar, Donnerstag Abend ist für Fans aus Eifel, Hunsrück und Luxemburg nicht gerade der optimalste Termin. Und zu guter Letzt hat das ganze Unterschriften-Theater bestimmt auch für viel Unmut gesorgt. Aber ganz im Ernst: Dieses Team macht Spaß! Die Spiele sind spannend! Jeder kämpft für jeden!

Jeder von uns sollte seine Nachbarn (Kollegen / Schulfreunde / Kommilitonen / Ehefrau(/mann) / Chef) einfach mit zum Basketball schleppen. Dazu auch die Leute wieder aktivieren, die aus welchen Gründen auch immer, im Moment nicht zum Basketball gehen.

Klar, gegen Bonn wird es wieder voll werden. Aber danach? Falls die nächsten drei Spiele verloren gehen sollten? 3000 Zuschauer im Schnitt sollte doch in Trier eigentlich kein Problem sein …

Trotz allem: Der Saisonstart ist gelungen. Nun geht es gen Norden, wo mit Bremerhaven und Oldenburg zwei Teams warten, die in die Playoffs wollen. Dort wird es sicherlich verdammt schwer, aber Gas geben werden die Jungs auf alle Fälle!

 

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2 Kommentare zu Wie es Zwienert … und ein kleines bisschen Eigenlob

  1. Detlev Emmerich sagt:

    Eine TBB Karte war schon letztes Jahr mein Standart Geburtstagsgeschenk für meine Freunde und Verwandten. Ansonsten kann ich nur voll zustimmen. Bobenhaftung behalten und für den Klassenerhalt kämpfen, nur das Zählt dieses Jahr.
    Auch jeder Hallenbesucher kann sich fragen ob er sich einfach mal Mitreißen lässt, ging früher doch auch, oder?
    Gruß Shadow68

     
  2. pforsberg sagt:

    Ja das mit dem Mitreißen klappt bei mir z.B. plötzlich wieder sehr viel besser, seit ich mich in Block P zum Fanblock begebe. Vorher war ich immer in O und fand die Stimmung da ganz nett, aber direkt bei den Trommeln, etc. ist es noch ein Stück geiler. Wenn noch mehr Leute so denken würden, hätten wir hoffentlich bald wieder einen richtig lauten Stimmungsvollen Fanblock 🙂

     

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