Offener Brief von Ralph Moog

Nach relativ langer Zeit wieder etwas neues von hier. Keine Angst, es gibt demnächst wieder mehr Input von meiner Seite, immerhin werde ich auch den Teil über die TBB bin der Saisonvorschau von Schoenen-Dunk schreiben. Hier möchte ich aus aktuellem Anlass aber einfach nur einen offenen Brief von Ralph Moog zur aktuellen Situation der TBB Trier veröffentlichen. Der Verein hat ausdrücklich darum gebeten diesen Brief ungekürzt wiederzugeben, was ich hiermit auch gerne mache.

Sehr geehrte Fans, Sponsoren, Aktionäre, Kooperationspartner, Mitarbeiter, Pressevertreter, Spieler und Trainer-Team;

die Turbulenzen rund um den Trierer Basketball sowie die Darstellung in der Öffentlichkeit veranlassen mich, auf diesem Wege einige Gedanken darzulegen.

Als ich im Februar letzten Jahres von den Herren Wilson und Hermeling angesprochen und gebeten wurde, die Situation der Trierer Basketball GmbH zu analysieren, fand sich nach eingehender Prüfung folgende Faktenlage:

Die Eigenkapitalsituation war für eine abermalige Lizenzerteilung durch die BBL zur Saison 2010/2011 nicht mehr hinreichend, die Reputation des Trierer Basketballs bei der BBL aufgebraucht. Das Budget der laufenden Saison 2009/2010 reichte nicht mehr aus, um die Saison zu Ende spielen zu können. Sportlich stand man bis auf wenige Ausnahmen regelmäßig dem Abstiegsproblem gegenüber, zwei sportliche Abstiege in den letzten Jahren waren die Bilanz. Die Teamzusammenstellung zeigte allzu oft Söldnercharakter. Nachwuchsspieler hatten nie eine realistische Chance. Es gab keinerlei professionelle Strukturen im Sportbetrieb. Die Gründungsgesellschafter, die seinerzeit die Lizenz der insolventen Herzog-Telekom-Basketball übernommen hatten, hatten vergeblich versucht, weitere Gesellschafter zu finden und den Verein auf ein breiteres Fundament zu stellen. Die Geschicke des Vereins waren mehr oder weniger von einer einzigen Person abhängig.

Zusammengefasst: Bundesliga-Basketball in Trier hatte keine Zukunft. Einzig der Jugendbereich der Kooperationspartner befand sich in einer positiven Entwicklung, die aber an einer Grenze angekommen war, weil keinerlei Integration mit dem Profibereich bestand.

Wo stehen wir heute? Mit tatkräftiger Unterstützung einiger Personen und viel Arbeit haben wir eine vollständig andere Situation geschaffen:

Die neu gegründete Treveri Basketball AG verfügt heute über insgesamt 63 Gesellschafter. Die Eigenkapitalbasis ist gesund, und wir haben die BBL-Lizenz für die Saison 2010/2011 erhalten. Wir konnten das Ansehen des Trierer Basketballs in den Augen der BBL-Verantwortlichen soweit ausbauen, dass der Allstar Day 2011 in Trier stattfinden wird. Das gab es noch nie, und die Liga hat sich ausdrücklich auch deshalb für Trier entschieden, um unser Projekt zu unterstützen.

Es gibt heute eine bestehende und funktionierende Struktur von Unterstützern, die Expertise auf allen Ebenen sowie Kreativität, Begeisterung und Engagement von vielen Seiten in den Verein hineinträgt. Es gibt den Fan-Beirat, der unter anderem Ideen zur Hallenshow einbringt und so z.B. das neue Projekt „6.Mann“ entwickelt hat. Der hochrangig besetzte sportliche Beirat hat ein in Deutschland einzigartiges sportliches Konzept mitentwickelt, der strategische Beirat beeinflusst die weitere Ausrichtung des Vereins. Das Schicksal hängt also nicht mehr an einzelnen Personen. Im Profispielbetrieb genauso wie im Nachwuchsbereich gibt es professionelle Strukturen, die bestmögliche Integration beider Bereiche sichert uns den Verbleib lokaler Talente wie Maik Zirbes, der aufgrund dieser Entwicklungen seinen Vertrag vorzeitig bis 2013 verlängert hat. Mit unserem neuen Konzept und einer intensiveren Prüfung von potenziellen Neuzugängen auch auf ihre Charakterstärke ist es uns trotz eines stark reduzierten Budgets gelungen, ein sportliches Team zusammenzustellen, das für den Trierer Basketball mit Leidenschaft und Kampfgeist auftreten wird.

Es gibt vermutlich keine Mannschaft in dieser Saison, die mit diesem Anteil an deutschen Spielern und an Nachwuchsspielern antreten wird. Eine der charismatischen Figuren des deutschen Basketballs, Henrik Rödl, konnte von unserem Konzept überzeugt werden und ist nun angetreten, den Trierer Basketball in eine neue Phase zu führen.

Ich möchte den Brief an dieser Stelle nicht großartig kommentieren, da ich denke, dass die Aussagen für sich selbst stehen. Ich finde es aber klasse, dass der Aufsichtsratsvorsitzende sich auf diese Art und Weise an die gesamte Öffentlichkeit wendet um nochmals klar zu machen, wodrum es eigentlich gehen sollte. Und zwar um ein neues Konzept in Trier, dass vielversprechend klingt.

 

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