Power Ranking Beko BBL Saison 2012/2013 – Dezember

Die Liga macht es mir im Moment nicht einfach. So schön die Ausgeglichenheit in dieser Saison für eigentlich alle ist – mir bereitet sie jedes Mal Bauchschmerzen, wenn ich die Teams versuche zum Power Ranking einzuteilen. Und ein Blick auf das Ranking des letzten Monats hat mir dann doch ein paar Lachfalten ins Gesicht getrieben. Beispiele gefällig? Frankfurt war im November bei mir auf Platz 8 gelistet und hat seit dem nur noch ein Spiel gewonnen. Oldenburg habe ich ein wenig in die Krise geredet, sie dankten es mir mit einer 5-0 Serie. Da stellt sich natürlich die Frage, ob diese vielen Abweichungen eher für die Ausgeglichenheit der Liga sprechen, oder gegen meinen Basketball-Sachverstand. Aber egal, denn ich lasse mich nicht unterkriegen und habe daher hier das letzte Power Ranking des Jahres für euch. Mit einem alten Bekannten an der Spitze und Gießenern, die trotz Insolvenz nicht auf dem letzten Platz sind. Aber lest selber …

1. (2.) Brose Baskets Bamberg Platz 1 Bilanz 12-2 Ltzt. 5 Spiele: 4-1
An der Spitze ist es wieder einmal einigermaßen langweilig. Aber die Brose Baskets weigern sich einfach, sich eine wirkliche Blöße zu geben. Nach dem sehr emotionalen Weiterkommen in der Euroleague ging das Spiel in Berlin zwar verloren, aber jeder konnte sehen, dass das nicht Bambergs wirkliche Leistungsfähigkeit war. Davon abgesehen waren die letzten Siege sehr souverän. Das Spiel gegen Trier war noch das knappste mit 11 Punkten Vorsprung und da hatten die Gäste eigentlich nie eine wirkliche Chance. Mit der Nachverpflichtung von Jeremiah Massey wurde auch auf die anhaltende Doppelbelastung durch die Euroleague reagiert.
2. (7.) FC Bayern München Basketball Platz 6 Bilanz 10-6 Letzte 5 Spiele: 5-0
Mit der Verpflichtung von Svetislav Pesic haben die Bayern wohl exakt richtig reagiert. Das erste Spiel ging zwar in Berlin verloren, wohlgemerkt war Pesic da aber erst einige Tage im Amt. Danach sind die Münchener nur so über die Liga hinweggefegt. Bei 5 Siegen wurde 4 mal der „Hunderter“ geknackt. In Frankfurt dann zwar nicht, aber auch diese hatten keine echte Chance auf einen Sieg. Die Liga muss sich wirklich in Acht nehmen vor den Bayern – das letzte Spiel der Hinrunde gegen Ulm wird sehr aufschlussreich sein über die wahre Stärke des FCB.
3. (6.) EWE Baskets Oldenburg Platz 2 Bilanz 12-5 Letzte 5 Spiele: 5-0
Während sich anderenorts die Krisen abspielen, siegen sich die EWE Baskets so nebenher durch die Liga. Und es war nicht nur Fallobst was in den letzten Wochen besiegt wurde. Mit den Artland Dragons und ALBA Berlin wurden auch zwei Konkurrenten um das Heimrecht in den Playoffs geschlagen. Das schöne für die Fans der Oldenburger ist nicht nur, dass Julius Jenkins und Rickey Paulding offensichtlich zu gewohnter Stärke gefunden haben, sondern auch dass der Neubau der neuen EWE Arena voran geht und ein Umzug in diese noch in dieser Saison möglich sein sollte.
4. (4.) ratiopharm Ulm Platz 3 Bilanz 11-5 Letzte 5 Spiele: 3-2
So ein bisschen schienen die Ulmer ja zu kriseln. Nicht nur in Frankfurt, sondern auch in Gießen gingen Spiele verloren, die Ulm eigentlich gewinnen muss um nicht den Anschluss an die Spitze zu verlieren. Doch die Spiele gegen Trier und in Tübingen sollten die so wichtige Trendwende gewesen sein. Denn das kommende Programm hat es in sich. Mit Oldenburg, Trier und zwei Mal München (Hin- und Rückspiel) stehen gleich 4 Spiele am Stück gegen Topteams an. In der aktuellen Form muss Ulm aber keine Angst vor diesen Spielen haben, konnten doch die Hinspiele gegen Oldenburg und Trier gewonnen werden.
5. (3.) Artland Dragons Platz 5 Bilanz 10-6 Letzte 5 Spiele: 3-2
Eine kleine Minikrise deutete sich im Artland bereits an. Drei Spiele in Folge gingen verloren, drunter war eine empfindliche Niederlage mit 23 Punkten gegen Tübingen und die 21 Punkte Klatsche im Derby gegen Oldenburg. Der Neuzugang Ryan Gomes schien zunächst noch keine echte Verstärkung zu sein. Doch mit dem Erfolg in Trier, der knapper aussah als er es am Ende wirklich war konnte die Trendwende zunächst eingeleitet werden. Es folgten relativ klare Siege gegen Braunschweig und in Bremerhaven. Die Dragons sind wieder voll auf Kurs.
6. (1.) ALBA Berlin Platz 4 Bilanz 10-5 Letzte 5 Spiele: 2-3
Wie überaus bitter ist denn die Verletztenmisere bei ALBA Berlin? Nachdem die Saison von Vule Avdalovic mit einem Kreuzbandriss bereits zu Ende ist, ist auch aktuell Nihad Djedovic verletzt und spannt die Personallage in der Hauptstadt weiter an. Wegen dieser Verletzungen müssen die neuen JeKel Foster und Derek Byars neu ins Team integriert werden. Und diese Probleme zeigen so langsam Wirkung. In Tübingen konnte erst in allerletzter Sekunde gewonnen werden, danach kamen 3 Niederlagen in Folge – in Bayreuth ging das Team völlig unter und sah keinen Stich. Die neuen Spieler müssen schnellstens integriert werden damit man im Rennen um den Heimvorteil in den Playoffs nicht frühzeitig hinterherrennen muss.
7. (5.) TBB Trier Platz 7 Bilanz 9-7 Letzte 5 Spiele: 2-3
Mit dem Sieg gegen den MBC wurde nicht nur die Niederlagenserie von 3 Spielen (zugegeben gegen die absolute Elite der Liga) beendet, es wurde am letzten Spieltag auch die Qualifikation zum BBL Pokal sichergestellt. Neben der sowieso sensationell guten Hinrunde der TBB sorgte auch die Vertragsverlängerung mit Trainer Henrik Rödl für Begeisterungsstürme in der Arena Trier. Egal wie das nächste Spiel in Bonn ausgeht, die TBB wird die Hinrunde mit einer positiven Bilanz und auf einem Playoffplatz abschließen. Wer hätte das vor der Saison gedacht …
8. (11.) s.Oliver Baskets Würzburg Platz 9 Bilanz 7-8 Letzte 5 Spiele: 3-2
Wohin geht die Reise der s.Oliver Baskets? So richtig wissen es die Würzburger scheinbar selber nicht. Dem Sieg gegen ALBA Berlin folgte direkt eine Niederlage gegen Ludwigsburg. Daheim gegen Braunschweig wurde verloren, danach aber in Bonn gewonnen. Wenn irgendetwas in Würzburg diese Saison konstant ist ist es die Inkonstanz. Genau so gespalten scheint auch die Fanszene in Würzburg zu sein. Die einen fordern schon seit Wochen den Kopf von Coach Marcel Schröder, die anderen finden seine Leistung völlig okay. Klar ist, dass das Team schwächer spielt als letzte Saison. Die Frage ist nun also ob die Mannschaft letztes Jahr über ihre Verhältnisse gespielt hat, oder dieses Jahr unter ihren Verhältnissen spielt.
9. (14.) Walter Tigers Tübingen Platz 12 Bilanz 7-9 Letzte 5 Spiele: 2-3
Ich oute mich an dieser Stelle als kleiner Tigers-Fan. Irgendwie traue ich der Truppe von Igor Perovic noch so einiges zu. Während die Würzburger, die ich einen Platz weiter oben angesiedelt habe die Inkonstanz schlechthin sind, Gewinnen die Tigers fast nur gegen die Teams die in etwa schwächer sind als sie und verlieren in den Spielen, wo sie der Underdog sind. Eine Ausnahme war der Sieg bei den Artland Dragons oder auch die Niederlage in Hagen. Saisonziel Platz 10 ist immer noch in Reichweite. Wenn die Tigers noch mehr aus sich herauskitzeln, könnte es noch weiter nach oben gehen.
10. (13.) Phoenix Hagen Platz 10 Bilanz 7-9 Letzte 5 Spiele: 2-3
Man muss den Stil der Hagener nicht mögen. Hohes Tempo, wenig Defense und viel Run-And-Gun. Aber er ist in gewissem Maße Erfolgreich. Die wichtigen Spiele in Frankfurt und Ludwigsburg wurden gewonnen und gegen Bonn wurde das Spiel auch erst in letzter Sekunde verloren. Gegen die beiden heißesten Teams der Liga – Bamberg und München – tun die Niederlagen nicht so tierisch weh. Langfristig wird der Stil den Hagenern nicht reichen um wirklich weit nach oben zu kommen. Aber im Moment scheint das erste wichtige Ziel, der Klassnerhalt, schon jetzt in greifbarer Nähe zu sein.
11. (9.) Eisbären Bremerhaven Platz 8 Bilanz 8-9 Letzte 5 Spiele: 2-3
Ich muss ehrlich zugeben, es fällt mir sehr schwer die Eisbären Bremerhaven in dieser Saison einzuschätzen. Doch die letzten Spiele können nicht das sein, was die Fans sich an der Nordsee vorgestellt haben. Die beiden letzten Niederlagen in München und in Bremen gegen die Artland Dragons waren nicht wirlich knapp. Von den letzten sieben Spielen konnten nur zwei gewonnen werden. Nachdem es nach einem schwachen Auftakt so aussah, als würden die Eisbären sich fangen und ernsthaft in den Kampf um die Playoffs eingreifen können, muss man zum jetzigen Zeitpunkt aber wohl sagen, dass Bremerhaven im Moment keine Playoffmannschaft zusammen hat. Einige Fans schieben dafür Trainer Doug Spradley die Schuld zu.
12. (15.)Mitteldeutscher BC Platz 14 Bilanz 6-10 Letzte 5 Spiele: 3-2
Zugegeben, in Trier sahen die Wölfe nicht wirklich gut aus. Aber davon abgesehen spielt der MBC im Moment eine wirklich gute Saison. In den vergangenen 9 Spielen konnten 5 Siege errungen werden. Damit würden die Weißenfelser auf einem guten Mittelfeldplatz stehen. Die Hypothek von 8 Niederlagen aus den ersten 10 Spielen belastet den MBC noch stark, aber wenn auf dem aktuellen Niveau weitergespielt werden kann, sehen die Karten im Abstiegskampf für die Wölfe extrem gut aus.
13. (16.) NY Phantoms Braunschweig Platz 15 Bilanz 6-10 Letzte 5 Spiele: 2-3
Ein wenig konnten die Phantoms den Sturz nach unten abfedern. Von einem Höhenflug kann man zwar noch nicht sprechen, aber wenn man die Niederlagen gegen die Spitzenteams aus Quakenbrück und Bamberg außen vor ließe, hätten die Braunschweiger 4 Siege aus 5 Spielen geholt. Der Blick sollte trotzdem erstmal weiterhin nach unten gehen. Die Tabelle ist zwar noch extrem eng, aber das führt auch dazu, dass jedes Team, sollte es eine kleine Siegesserie starten, schnell einige Plätze nach oben wandern kann. Dies gilt aber natürlich auch für die Phantoms.
14. (12.) Telekom Baskets Bonn Platz 13 Bilanz 6-9 Letzte 5 Spiele: 1-4
Man sagt so schön, dass eine Schwalbe noch keinen Sommer macht. In Bonn muss man sagen, dass ein Sieg in Hagen noch lange nicht die Saison rettet. Nach der Trennung von Patrick Ewing Jr. meinten viele Fans einen großen Schritt nach vorne in Sachen Teamplay erkennt zu haben. Fakt ist dass die Baskets in den drei Spielen ohne Ewing im Schnitt 96,3 Punkte kassiert haben. Das Fehlen eines vollwertigen Rotationsspielers scheint sich auch sehr negativ bemerkbar zu machen. Wenn die Telekom Baskets ihre Defense nicht langsam in den Griff bekommen, wird es schwer gegen die besseren Teams der Liga Spiele zu gewinnen.
15. (10.) BBC Bayreuth Platz 11 Bilanz 7-9 Letzte 5 Spiele: 1-4
In Bayreuth brennt ein wenig der Baum. Der Sieg gegen ALBA Berlin hat zwar einen riesigen Eimer Wasser auf das Feuer gekippt, aber nur 3 Siege aus den letzten 12 Spielen lassen sich mit einem – zugegeben sehr guten – Spiel nicht wegdiskutieren. Zumal die jetzt folgenden Aufgaben nicht eben einfacher werden und unter anderem Auswärtsspiele in Bamberg und München bereithalten. Der schöne Saisonstart ist endgültig dahin. Vielleicht hat sich auch der ein oder andere davon blenden lassen, denn unter den ersten fünf Gegnern findet sich nicht einer, der aktuell auf einem Playoffplatz steht. Gegen die richtig starken Teams gab es dann auch mehr oder weniger erwartete Niederlagen.
16. (8.) Fraport Skyliners Frankfurt Platz 17 Bilanz 5-11 Letzte 5 Spiele: 1-4
Das sprichwörtliche Oberwasser, was ich den Skyliners im letzten Power Ranking angedichtet habe steht ihnen mittlerweile bis zum Hals. Man kann dem Team zwar nie wirklich den Kampf absprechen, aber die zählbaren Erfolge bleiben bisher Mangelware. Von den letzten sechs Gegnern konnten nur die absolut desolaten Bayreuther geschlagen werden. Die kommenden beiden Spiele sind da schon fast so etwas wie Schicksalsspiele. Es geht mit Gießen und dem MBC gegen zwei direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt. Gehen diese beiden Spiele verloren, sieht es am Main sehr düster aus.
17. (18.) LTi Giessen 46ers Platz 18 Bilanz 4-12 Letzte 5 Spiele: 2-3
Insolvenz, aber keiner weiß warum. Was im Moment in Gießen passiert ist nicht ganz einfach zu begreifen. Dabei sah die Lage doch noch kurz nach dem sensationellen Sieg gegen Ulm so gut aus. Man hatte einen überraschenen Big-Point im Abstiegskampf erlangt. Durch den Insolvenzantrag sind den 46ers nun aber 4 Punkte, also 2 Siege, aberkannt worden. Das bedeutet nun einen Rückstand von insgesamt 6 Punkte hinter dem Siebzehnten der Tabelle. Trotzdem erscheint mir die Mannschaft lebendig genug um noch ein paar Spiele zu gewinnen. Frankfurt und Hagen kommen direkt an den nächsten beiden Spieltagen. Das alles würde aber natürlich wertlos werden, sollte die Organisation die Saison nicht bis zum Ende spielen können.
18. (17.) Neckar RIESEN Ludwigsburg Platz 16 Bilanz 5-11 Letzte 5 Spiele: 2-3
Die Siege gegen Trier und in Würzburg lesen sich natürlich auf den ersten Blick sehr gut. Aber davon abgesehen sind die letzten Spiele der Riesen eine Katastrophe. Von den letzten Zehn Spielen gingen Acht verloren und manche davon noch nicht einmal knapp. Wie schon vor einem Monat ist mein Eindruck immernoch, dass in Ludwigsburg zwar einige Einzelkönner unterwegs sind, diese aber noch lange keine funktionierende Einheit auf dem Feld bilden. Dazu steht auch Coach Stephen Key seit einigen Wochen massiv in der Kritik. Von den ganzen Problemen im Umfeld der Riesen mal ganz zu schweigen.

Hier gibt es das Power Ranking vom Oktober zu lesen!

 

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